Wohlgeboren
-
. die sanfte Geburt
unseres Kindes im Geburtshaus
Unsere Lotusgeburt
"Lotusgeburt"
- so ein schönes Wort.
Doch was ist das eigentlich genau?
Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine bestimmte Gebärposition
sondern um eine
natürliche Art der Abnabelung beim Neugeborenen. Der Name
geht zurück auf die
Amerikanerin Clair Lotus Day.
Sie ließ sich von der Primatologin Jane Goodall inspirieren
- bei Schimpansen wurde nämlich beobachtet, dass diese die
Nabelschnur bei ihren neugeborenen Babys nicht durchtrennen ,sondern
mit der Plazenta verbunden lassen - bis diese von selbst abfällt.
Einige Naturvölker praktizieren diese Art der Abnabelung
ebenfalls.
Nach
der Geburt wird die Nabelschnur also nicht durchtrennt. Wenn die
Plazenta geboren ist,
wird diese neben das Baby in einer Schüssel abgelegt - etwa
auf Höhe des Babys, damit die Nabelschnur auspulsieren kann
und dem Baby mitsamt einem nicht unerheblichen Blutvolumen
noch wichtige Stoffe wie Eisen aus der Plazenta zukommen können.

So wunderschön sieht eine Plazenta aus. Ich fühle
mich an einen Lebensbaum erinnert.
So hat das Kind mehr Zeit, sich an die Lungenatmung zu gewöhnen
und erfährt einen sanfteren Übergang vom "Wasser
an Land". Zudem entgiftet die Plazenta Stoffwechselprodukte
des Babys, so dass es sehr viel seltener zum Neugeborenenikterus
kommt. Nach 1-2 Stunden ist das Blut aus der Nabelschnur auspulsiert
und diese ganz weiß und kühl.
Baby und Plazentaschüssel werden nun vorsichtig gemeinsam
transportiert. Das erfordert nur anfangs etwas Übung. Das
Baby kann derweil ganz normal angekleidet werden.
Wir sind übrigens viel zu sehr daran gewöhnt, dass immer
alles praktisch, bequem und handlich
zu funktionieren hat.
Nach 24 Stunden wird die Plazenta sauber gewaschen und abgetrocknet,
damit sie mit Salz und Kräutern eingerieben werden kann.
Verwendet wird hochwertiges Salz ( Meersalz, Steinsalz ) und Kräuter
mit desinfizierender, zusammenziehender/gerbender Wirkung ( Rosmarin,
Frauenmantel, Lavendel, Odermennig etc...). So "eingepöckelt"
wird sie in saubere Tücher gewickelt und in einem Stoffbeutel
verstaut.
Da es nichts gibt, das es nicht gibt, kann man inzwischen auch
Plazentabeutel kaufen.
Ein einfacher Stoffbeutel mit ausreichend langen Trageriemen tut
es aber auch.
Dieses Beutelchen wird dann zusammen mit dem Baby überall
hin getragen. Wichtig ist, dass kein Zug auf die Nabelschnur ausgeübt
wird beim Bewegen. Schon im Verlauf des ersten Tages kann man
beobachten, wie schnell die Nabelschnur austrocknet und hart wird.
2. Lebenstag - die Plazenta nach dem einpökeln mit Salz
und Kräutern
Jeden Tag wird der Zustand der Plazenta überprüft (
es darf kein Verwesungsprozess einsetzen - das wird aber durch
Salz und Kräuter unterbunden ) und Salz sowie Kräuter
neu aufgetragen.
Die Tücher werden oft gewechselt, damit alles sauber bleibt.
Die Nabelschnur fällt zwischen dem 3. bis 10. Tag direkt
am späteren Nabel ab. Unser Baby verabschiedete sich am 4.
Tag von seiner Schnur. Der Nabel war nur ganz leicht gerötet,
brauchte aber nicht extra mit Salbe, Puder oder Kompresse versorgt
werden. Der Nabel ist also viel früher abgeheilt als nach
einer üblicherweise praktizierten Abnabelung per Schnitt.
Nabelschnur am 2.Tag
Nabelschnur am 3. Lebenstag. Das Salz hat sie bereits ausgetrocknet.
Lotuskinder
erleben durch natürliches Intaktlassen der Kontinuität
nicht gleich zu Beginn ihres Lebens ein trennendes und einschneidendes
Erlebnis. Wir dürfen nicht ausser Acht lassen,
dass sie eine sehr enge Beziehung zu ihrer Plazenta haben. In
vielen Kulturen gilt die Plazenta als Geschwisterchen des Babys.
Genau genommen ist die Plazenta ein weiteres, nach aussen verlagertes
Organ des Kindes - es stellt während der Schwangerschaft
die Nährstoffversorgung sicher.
Während der Lotusgeburt entscheiden beide - Kind und Plazenta
- den Zeitpunkt des Sich-Trennens selbst, ohne Eingreifen von
aussen. Meiner Meinung nach liegt das frühe Abnabeln,
wie es in den meisten Krankenhäusern standartmässig
praktiziert wird, in praktischen Gesichtspunkten begründet.
Alles geht schneller, ist handlicher, erfordert weniger Sorgfalt.
Entsprechend der Denkweise unserer heutigen Gesellschaft. Das
Baby behutsam mitsamt Plazenta transportieren, das tägliche
Prozedere des Einsalzens und Einreibens mit Kräutern, das
sorgfältige Überprüfen der Nabelschnur und Achten
auf korrekten Sitz von Babys Kleidung - wer mag sich schon solch
eine zusätzlichen Aufwand aufbürden?
Lotusbabys sind nachweislich ausgeglichener, verlieren weniger
ihres Geburtsgewichtes und haben seltener Neugeborenengelbsucht.
Die gemeinsame Aura von Kind und Plazenta wird nicht gewaltsam
durchtrennt. Ich kann bestätigen, wie ausgeglichen und entspannt
Lotusbabys sind-neben mir in seinem Körbchen schläft
mein Lotusbaby. :-)
Vorteile
einer Lotusgeburt:
-
gemeinsame Aura von Plazenta und Kind werden nicht gewaltsam durchtrennt
- wesentlich seltener Neugeborenengelbsucht
- sanfterer Übergang fürs Kind vom Wasser ( im Mutterleib
) an Land ( Lungenatmung )
- weniger Verlust vom Geburtsgewicht
- ausgeglichenes, tiefenentspanntes Baby
- schnelleres Abheilen des Nabels
Unbequemlichkeiten einer Lotusgeburt:
-
Mehraufwand inform von hygienischen Anforderungen und Zeitfaktor
sowie dem ganzen Drumherum
- Unhandlichkeit beim Babytransport solange die Schnur noch dran
ist
- erfordert mehr Sorgfalt , Achtsamkeit und eine gewisse Hingabe
an den Vorgang
- es entsteht mehr Wäsche...
Was
machen wir mit der Plazenta, nachdem sie vom Baby abgefallen ist?
Wir
vergraben sie auf unserem Land und pflanzen einen Baum darauf
- den Plazentabaum
des Kindes. Dieser ganz besondere Baum trägt die Energie
des Kindes und ist später ein
ganz spezieller Kraftort fürs Kind.
Resümee nach 2 Monaten mit unserem wohlgeborenen Lotuskind:
Ich
habe selten ein so ausgeglichenes, zufriedenes und in sich selbst
ruhendes Kind erlebt.
Es erhebt lediglich bei Hunger oder zum Kundtun anderer Bedürfnisse
wie Müdigkeit
oder Lust auf Abwechslung sein kleines Stimmchen.
Kein grundloses Weinen, kein Unruhigsein, kein Quengeln, keine
Trinkprobleme.
Stattdessen ausgeglichene Rhythmen, enorm viel Freude die durch
Lachen zum Ausdruck gebracht wird, ausgeprägte Präsenz
und Interesse an der Umgebung, die dem Lebensalter voraus ist,
ausgezeichnete motorische Entwicklung, ausgezeichneter gesundheitlicher
Zustand und ein nicht erklärbares Leuchten, das von diesem
Kind ausgeht und sich auf die Umgebung überträgt.
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